Eintracht Baunatal überrascht mit 31:28-Sieg gegen Regionalliga-Spitzenreiter Gensungen
Baunatal – „Das war unser bestes Spiel der Saison. In der Abwehr hat sich jeder Spieler zerrissen und vorne hat Lasse Hellemann ein tolles Spiel gemacht. Es war ein zu 100 Prozent verdienter Derbysieg“, lobte Sascha Heiligenstadt, Trainer von Eintracht Baunatal, nach dem Nachbarschaftsduell der Handball-Regionalliga gegen die ESG Gensungen/Felsberg. Nach 60 umkämpften Minuten setzten sich die Gastgeber mit 31:28 (15:12) durch und fuhren den siebten Saisonsieg ein, während es für Gensungen die ersten Verlustpunkte waren.
Die Stimmung in der Rundsporthalle war dank der rund 800 Zuschauer bereits vor dem Anwurf phänomenal und blieb über die gesamte Spielzeit laut und ansteckend. Von der ersten Sekunde an zeichnete sich ein enges Spiel ab – 14 Minuten dauerte es, ehe eine der Mannschaften zum ersten Mal mit zwei Treffern in Front lag. Teja Sonnenschein verwandelte einen Tempogegenstoß und brachte die Gäste mit 7:5 in Führung (14.).
Zu diesem Zeitpunkt brachte vor allem ESG-Keeper Lukas Voß die Angreifer der Eintracht zum Verzweifeln. Nach 20 Minuten hatte der Schlussmann bereits neun Paraden vorzuweisen und drückte dem Spiel in der ersten Halbzeit seinen Stempel auf. Trotz dieser Leistung sollte die Zwei-Tore-Führung der Gensunger die höchste und letzte Führung der Partie bleiben.
In der 20. Minute gingen die Gastgeber dank eines Schlagwurfs von Hellemann zum ersten Mal mit 8:7 in Führung und waren fortan die spielbestimmende Mannschaft. Der Rückraumspieler erzielte in der ersten Halbzeit sieben Treffer und kam am Ende auf satte zwölf Tore. „Ich habe gemerkt, dass sich ein Wurffenster für mich öffnete, wenn die Abwehr auf mich rauskam. Der erste wurde noch gehalten, aber trotzdem hatte ich das Gefühl, dass das heute meine Chance ist“, sagte Hellemann. Dank einer aggressiven und hohen Abwehr gelang es den Gastgebern, die Führung bis zur Pause auf 15:12 auszubauen und Gensungen im Offensivspiel zu Fehlern zu zwingen.
Auch der Beginn des zweiten Spielabschnitts gehörte den Gastgebern. Vorne fand man besonders aus dem Rückraum Lösungen und hinten machte die Abwehr weiterhin einen guten Job. Nach 43 Minuten lagen die Baunataler nach einem Tor von Kapitän Jan-Erik Kleinschmidt mit 23:17 vorne und hatten damit die bislang höchste Führung der Partie.
Gästecoach Fynn Welch sah sich zu einer Auszeit gezwungen und diese sollte Früchte tragen. Im Anschluss fand Gensungen zurück ins Spiel. Ein Vier-Tore-Lauf mit drei Treffern von Max Bieber ließ den Rückstand auf zwei Tore schmelzen und machte das Spiel nochmal richtig spannend. Dichter als zwei Treffer kamen die Gäste allerdings nicht mehr heran. Die Eintracht ließ sich nicht verunsichern und hatte im Anschluss auf jede Bemühung der Gäste eine Antwort parat.
Einen letzten Aufreger im stimmungsvollen Derby gab es zwei Minuten vor Schluss: Torhüter Cornel Medrea versuchte einen Konter abzufangen und räumte den Gensunger Außenspieler ab. Infolgedessen sah der Keeper die Rote Karte und Garde verwandelte den Strafwurf (59.). Am Sieg der Baunataler änderte diese Szene nichts mehr.
„Es fühlt sich nicht gut an, die erste Niederlage im Derby zu kassieren. Wir hatten in der Abwehr keinen Zugriff auf Hellemann und haben vorne zu viele Fehler gemacht. Die zweite Halbzeit war einen Tick besser, aber so verliert man eben gegen eine gute Baunataler Mannschaft“, sagte Welch.
PATRICK SCHEWZYK
Quelle HNA 08.12.2025