HANDBALL – Eintracht Baunatal trifft nach Derby-Niederlage auf Hildesheim
VON MARTIN SCHOLZ
Baunatal – Nach dem Derby gibt es nur eine kurze Pause. Nachdem die Drittliga-Handballer des GSV Eintracht Baunatal am Donnerstag eine schmerzliche 25:31 (15:15)-Niederlage gegen die MT Melsungen hinnehmen mussten, steht bereits am Sonntag (17 Uhr) die nächste Bewährungsprobe für die Eintracht auf dem Programm, wenn der Tabellendritte Eintracht Hildesheim in der Sporthalle der Erich-Kästner-Schule zu Gast ist.
Der Gast aus Niedersachsen ist ein alter Bekannter für die Baunataler Spieler, die nicht erst seit dieser Saison neu im Kader stehen. Zu denen gehört auch Kevin Trogisch, der sich der Außenseiterrolle bewusst ist: „Hildesheim war uns auch in der Vergangenheit immer überlegen, aber ich sehe darin auch eine Chance für uns, denn so können wir befreit aufspielen“, sagt der 31-jährige Rückraumspieler.
Nun wartet also erstmal der Titelaspirant. Dort waren zuletzt die Trainingseinheiten darauf ausgerichtet, mehr Tempo und Passsicherheit in die Angriffsaktionen zu bringen, teilten die Hildesheimer auf ihrer Internetseite mit. Aber auch der Baunataler Angriff muss sich wohl auf reichlich Gegenwehr gefasst machen, denn der Rückraumlinke Petar Juric dirigiert als Abwehrchef der Hildesheimer mit nur 22 Gegentoren im Schnitt der ersten vier Begegnungen die beste Defensive der Nord-West-Staffel.
Für Baunatal dürfte daher ein flexiblerer Angriff als zuletzt gegen Habenhausen oder Melsungen wichtig werden. Zu viele Angriffe liefen dabei über die Mitte. Zwar waren gegen Melsungen Kevin Trogisch und teilweise auch Lasse Hellemann als Rückraum-Akteure erfolgreich, etliche Bälle landeten aber auch über oder neben dem gegnerischen Tor. „Mit meinen fünf Toren gegen Melsungen bin ich zwar zufrieden, aber ich hatte auch eine Phase, in der ich zu viele Bälle verworfen habe“, gab sich der 22-jährige Hellemann nach dem Spiel selbstkritisch.
Kritisch äußerte sich auch Max Pregler: „Die erste Halbzeit war gut, aber später hat sich das Fehlen von Lasse Reinhardt zu stark bemerkbar gemacht“, sagte Baunatals Trainer nach dem Spiel. Zudem kritisierte der 30-Jährige vor allem die Ungeduld seiner Spieler, von der Melsungen vor allem nach der 51. Minute profitierte und spielentscheidend davonzog. „Viele Angriffe wurden unvorbereitet abgeschlossen. Oft haben die Spieler falsche Entscheidungen getroffen“, ärgerte sich der Ex-Melsunger Pregler über das fünfte Spiel ohne Sieg unter seiner Regie.
Dabei dürfte Pregler aber auch verbucht haben, dass Mattis Kleine mit drei Toren auf der halbrechten Position von Kevin Trogisch eine ordentliche Drittliga-Vorstellung abgeliefert hat. Was im Übrigen auch für Torwart Ben Wolf galt, der zusammen mit Moritz Goldmann insgesamt zwölf Paraden zeigte.
Trotz der recht ordentlichen Leistung der Baunataler fehlt den Nordhessen allerdings vor dem Spiel gegen die hoch favorisierten Hildesheimer weiter der erste Sieg. „Wunder sind nicht zu erwarten“, gab sich Kevin Trogisch daher auch realistisch.
Ganz ähnlich sah das gestern auch der Sportliche Leiter Pascal Zügler: „Wir müssen jetzt endlich mal zwei Punkte holen, aber gegen Hildesheim hängen die Trauben schon sehr hoch.“
Quelle HNA 05.10.2024