HANDBALL – Drittligist Eintracht Baunatal überzeugt trotz 33:40 gegen Emsdetten
VON MARTIN SCHOLZ
Baunatal – Am Ende gab es noch längeren Applaus vom Publikum in der Baunataler Erich-Kästner-Halle. Und das trotz einer 33:40 (20:23)-Niederlage, die die Drittliga-Handballer des GSV Eintracht Baunataler am Samstagabend gegen den TV Emsdetten verbuchten. Dabei waren die beiden Niederlagen gegen den Aufstiegsaspiranten in der Vorsaison deutlich höher ausgefallen.
„Wir haben gut gegengehalten und sind das hohe Tempo vorn und hinten mitgegangen. In der zweiten Halbzeit haben wir nach der 36. Minute leider wieder etwas kopflos agiert, aber insgesamt geht das Ergebnis in Ordnung“, zog Eintracht-Trainer Max Pregler nach dem Spiel gegen die ambitionierten Gäste Bilanz.
Dass Emsdetten ganz andere Ambitionen als die Gastgeber hat, machten die Westfalen gleich von Beginn an klar. Vor allem das rasante Umschaltspiel des TV hätte die Eintracht eigentlich vor Probleme stellen müssen. Eigentlich. Dem war aber nicht so, denn trotz etlicher erfolgreicher Tempogegenstöße des TV gaben sich die Nordhessen nicht mit der Rolle des Sparringspartners zufrieden.
Klar, Kevin Trogisch und Kapitän Lasse Reinhardt wurden immer wieder gesucht, aber vor allem auf den Außenpositionen war eine deutliche Weiterentwicklung des Baunataler Spiels erkennbar. Vor allem Tom Kurtz und Ben Backhaus zeigten sich immer anspielbereit und schlossen mit insgesamt zehn Toren etliche sehenswerte Spielzüge der Eintracht erfolgreich ab.
Zwar konnte sich Emdsdetten in der 26. Minute erstmals mit drei Toren etwas absetzen, aber die Eintracht blieb dran. Und sogar noch mehr. Nachdem bereits in der achten Minute Max Bieber mit seinem Treffer zur 6:5-Führung für eine Auszeit durch TV-Trainer Jakob Schwabe gesorgt hatte, kam in der 36. Minute richtig Unruhe auf der Emsdettener Bank auf. Nach zwei Toren von Tom Kurtz stand es plötzlich 26:25 aus Baunataler Sicht, und eine Überraschung schien greifbar.
Eine erneute Auszeit des TV und ein Torwart-Wechsel brachten dann allerdings den haushohen Favoriten zurück auf Kurs. „Ab da war unsere Abwehr leider nicht mehr konsequent genug“, ärgerte sich Trainer Pregler später, aber auch im Angriff war plötzlich die Luft raus: Über 13 Minuten hinweg fielen nur noch zwei Tore für die Eintracht, was die Vorentscheidung bedeutete.
Und dennoch: Moritz Goldmann im Tor der Eintracht zeigte eine solide Vorstellung mit sehenswerten Paraden und zwei gehaltenen Siebenmetern. „Insgesamt gab es keinen Grund, auf dieser Position zu wechseln“, sagte Pregler später und sprach ein indirektes Lob in Richtung Goldmann aus. Positiv fiel nach dem Spiel auch die Bilanz von Baunatals Kapitän Lasse Reinhardt aus: „Wir haben gezeigt, dass wir über eine lange Zeit am Optimum spielen können, und es war schön, dass das auch bei den Zuschauern registriert wurde. Insgesamt haben wir zudem bewiesen, dass wir uns in dieser Saison nicht verstecken müssen.“
Baunatal: Goldmann, Breitschwerdt (n.e.), Backhaus (n.e.) – Kleinschmidt 3, Dobriczikowski, Helbing, Schwöbel, Kurtz 6, Backhaus 4, Mihr 1, Kleine, Meyners, Trogisch 6/2, Bieber 7, Wolf, Reinhardt 5, Hellemann 1
Emsdetten: Vukas (1. – 26.), Krechel (36. – 60.) – Petrychenko 2, Zobel 6, Terhaer 13/2, Budelmann 1, Träger 3, Beekmann 2, Klein 1, Dörtelmann 1, Orlowski 8, Timm Kluwe 1, Esche 2, Leenders
SR: Etzold/Zerlin (Magdeburg/Halle) –
Zuschauer: 200
Siebenmeter: 2/2:2/4
Strafminuten: 8:10
Spielverlauf: 4:4 (5.), 6:5 (8.), 8:8 (11.), 12:10 (14.), 12:16 (20.), 18:21 (26.), 19:23 (29.), 21:23 (32.), 26:25 (36.), 27:28 (39.), 28:30 (43.), 28:31 (47.), 28:33 (49.), 31:37 (54.), 32:38 (57.)
Quelle: HNA 23.09.2024